Nicolas Altstaedt und Jonas Palm

Meisterlicher Dialog – so stand es in der Einladung und LMN bat diesmal zu einem durchaus ungewöhnlichen Dialog mit unserem ehemaligen Stipendiaten, dem hochgeschätzten Cellisten und Professor Nicolas Altstaedt und unserem derzeitigen Stipendiaten Jonas Palm, der zugleich Student ist bei Nicolas Altstaedt. Der Dritte im Bunde war mit seinen 18 Jahren  jüngster Stipendiat Kasimir Anapliotis, der sich im vergangenen Jahr an der Stockmann-Orgel der St. Ludwigkirche vorstellte und den wir ob seines Könnens liebend gern in die Gemeinschaft der Stipendiaten aufnahmen.  Auch er wollte diese Gelegenheit wahrnehmen, die Orgel in einem Johann Sebastian Bach gewidmeten, klug zusammengestellten Konzert in verschiedenen Facetten vorzustellen.

Er  begann dann auch mit der Sonata 6 BWV 530 von Johann Sebastian Bach, ein sanfter, fast ein wenig zögerlicher Einstieg, aber für das große Publikum genau das Richtige, um sich  für diesen Konzertabend einzustimmen. Es folgte die Bachsche Cello-Suite Nr.1 in G-Dur BWV 1007, gespielt von Nicolas Altstaedt, der sich erst kurzfristig dafür entschied. Auch der Zuhörer sollte sich „einhören“ in die besonderen akustischen Verhältnisse dieser Kirche. Es ist ein Verdienst der Musiker, sich diesen Gegebenheiten so gut wie möglich anzupassen und sie doch  zu einem Genuss für alle werden zu lassen. Wie sich Lehrer Altstaedt  und Schüler Palm  in der Sonate Nr. 10 für 2 Celli von Jean-Baptiste Barrière, einem Zeitgenossen Bachs, vorstellten, war ein wahre Freude! Dieses Aufeinander achten mit  gegenseitigem Blickkontakt und großer Musizierlust vermittelte sich in wunderbarer Weise. Dann noch einmal Nicolas Altstaedt mit der  nachdenklichen, verhaltenen 5. Cellosuite in c-Moll BWV 1011, nobel und doch ganz verinnerlicht und eindrücklich gespielt.

Den Schlusspunkt setzte Kasimir Anapliotis kräftig mit Praeludium und Fuge  über B-A-C-H für Orgel von Franz Liszt, hier konnte er all seine interpretatorischen Stärken und die klanglichen Möglichkeiten der Orgel zeigen. Ein prächtiger Abschluss dieses denkwürdigen Benefizkonzertes.

Es klang, dank unserem großzügigen Sponsor, der Weberbank, aus mit einem anregenden Beisammensein vor der Kirche mit Glühwein, Suppe und Waffeln und wunderbaren Gesprächen, die vielleicht auch zu der einen oder anderen Spende für die jungen Musiker inspirierten.

Angelika Lachmann